I am tough enough

10.000m in nur einer Einheit - geschafft

Tough Enough
Tough Enough

Liebe Leser und Freunde des Schwimmsports,

 

was war das für ein Event - die 100x100m organisiert von SWIM am vergangenen Wochenende in Esslingen. Trotz der fehlenden wettkampflichen Herausforderungen hat mich dieses Trainings-Event an meine Grenzen gebracht.

 

Um was geht es: Es handelt sich um ein Schwimmtraining, bei dem 10.000m geschwommen werden: 100x100m. Start ist für die "Guten" alle 2min, für die etwas langsameren alle 2:15min. Also egal wie schnell man schwimmt, man muss alle 2min losschwimmen (ich habe mir die 2min-Abgang gegönnt). Immerhin gibt es drei Pausen zum Essen/Trinken/ usw. von je 5min.

 

Start war um 17:55 Uhr, so dass inklusive der Pausen der Zieleinlauf um 21.30 Uhr gesichert war. Und ich sag euch, die 3,5h waren vielleicht lang!!!

Die Herausforderung bestand für mich darin das durchzuhalten. Denn trotz meiner beruflichen Tätigkeit am und im Wasser kam ich dieses Jahr nicht wirklich dazu viel zu schwimmen. Corona hat mich mehrfach zurückgeworfen. Außerdem bin ich nach 8-12h am bzw. im Becken oftmals froh, dann einfach frische Luft zu atmen. Und so kam es, dass ich mit etwa 40 Trainingskilometer am Samstag Abend nach Esslingen zu diesem Event gefahren bin.

Ich war in zwei Trainingseinheiten bereits jeweils 30x 100m geschwommen, und hatte das Gefühl, dass 60x 100m auch noch gehen würden. Was danach kommen würde, war dann eine Unbekannte. Außerdem hatte ich etwas Respekt vor der 50m-Bahn, denn ich hatte nur einmal wirklich auf der 50m-Bahn in dieser Saison trainiert. Und bekanntlich ist man auf der langen Bahn langsamer als auf der kurzen 25m-Bahn. Aber egal, selbst wenn ich langsamer sein sollte - so der Plan - ich habe genug Zeit bis zum nächsten Start! Angekommen musste ich feststellen, dass ein aktiver Berliner Schwimmverein mit am Start war. Die haben sich auf zwei Bahnen verteilt - ich war mit zwei Ü40ern auf der "Oldies-Bahn".

 

Dann ging es los: Die Berliner neben mir auf der Bahn konnten mich gut mitziehen, und meine angepeilte Schwimmzeit von durchschnittlich <1:30min war dann auch überhaupt kein Problem bis zu der zweiten Pause nach 45x 100ern. In dieser Pause dachte ich daran, dass ich noch nicht einmal die Hälfte habe, war aber noch super fit. Dann ging es weiter, auf den für mich vorher gedanklich schwierigsten Teil bis zur nächsten Pause nach 72x 100ern. Und was soll ich sagen - ich war vielleicht nur noch 1:28min schnell (im Vergleich zu 1:25min vorher), aber es lief ganz gut. Doch mit der letzten Pause sollte sich das ändern. Der 73. 100er war schon gefühlt doppelt so hart wie der letzte vor der Pause, doch es wurde immer härter. Wenn ich vorher circa 10s Vorsprung auf meine Mitstreiter hinter mir hatte, so schrumpfte dieser Vorsprung nun merklich, die anderen waren fitter. Das fehlende Training machte sich langsam bemerkbar und mit dem 86. 100er war der Stecker dann gezogen. Meine Schwimmzeit purzelte auf 1:31min und die Kräfte schwindeten, während meine linke Schulter anfing zu schmerzen. Die Konsequenz war, dass ich nur noch nach links atmen konnte. Naja, Kämpfen war angesagt. Ich hatte mir erhofft, dass die letzten paar 100er nach 3h nochmal etwas einfach gehen würden mit der Gewissheit, dass das Ziel nahe ist. Dem war leider nicht so, die letzten 1.000m waren elends lang und hart. 

 

Letzten Endes habe ich es natürlich geschafft und bin total happy über mein Geleistetes. Als ehemaliger Sprinter sind lange Strecken für mich kein Zuckerschlecken und doch habe ich diese Tortur auch ohne viel Training überstanden. Ja, was einmal gelernt wurde, geht so schnell nicht wieder weg :)

 

In diesem Sinne - auf zu neuen Ufern.

 

Euer Personal Swim Coach

Julian

 

 

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